Montag, 15. September 2008

Airlie Beach






Ein knappes Stuendchen hielt der Insektenexpress auch schon an einem der schoensten Flecken der Ostkueste: Airlie Beach

Kein Zweifel, an so einem schoenen Oertchen waren wir jetzt noch nicht gewesen. Also schnell raus aus dem Bus, Gepaeck geschnappt und nach kurzem Gewaltmarsch mit 50 Tueten voll mit unnuetzem Essenskram von Johanna und Steffen kamen wir auch schon in unserem neuen Hostel, dem Koala Resort an.
Das Koala Resort bot grade ein Summerspecial an (wobei es eigentlich ein Winterspecial sein haette muessen, warum das aber so hiess haben wir nie rausbekommen), was den Zimmerpreis auf angeheme 20 Dollar drueckte. Feinfein. Eingecheckt und unseren BUNGALOW, ja ihr hoert richtig ein ganzer Bungalow ganz fuer uns alleine. Mit Bad und Kueche inklusive, letztere durfte man aber aufgrund der Kakerlaken nicht benutzen^^

Jedenfalls machten wir es uns erstmal richtig gemuetlich belagerten zwei Betten mehr als als noetig und machten uns dann munter auf Jobsuche. Die lief erstmal ganz vielversprechend. Wie immer suchte jeder zweite Laden, Pub, Reinigungsdienst etc irgendjemand. Also haben wir uns fleissig beworben (unter anderem bei Subway, McDonalds und Red Rooster).

Fuer Mittwoch (10.09.08)wurde dann unser Segeltrip ueber die Whitsundays auf der SilentNight angesetzt, was ein kleines feines Segelschiff mit einem Mast war.

Unsere Freizeit genossen wir an der wunderschoenen Lagune die der ganzen Welt umsonst zur Verfuegung steht. Eingekauft wurde im Woolworth 3 Km weiter.

Frueh am Mittwoch wackelten wir dann zum Hafen um unsere Tour anzutreten.
Komischerweise waren wir die juengsten auf dem Schiff. Ausser uns vier gab es noch Brandon, den Kapitaen und Zac(omg) den Koch und Maedchen fuer alles.
Die anderen Gaeste waren eine Franzoesin aus Lyon und halb Barcelona, naja 10 Spanier eben.
Die waren alle ueber 30, dafuer versprach unser Boot tolle Segelerfahrung. Die gabs, nach komplizierter Einfuehrung in die technischen Feinheiten des Schiffsklos dann sofort. (Everyonecoolwithat?)

"Hey Boys, aneed sm voluntaers, jumpap and grab da ropover der." Ganz klar wenn man im Slang drin ist. Also zogen wir das Seil mal fleissig hoch und hissten damit unser Segel. Damit war die Experience beendet..hm zugegeben ein wenig duerftig.
Jedenfalls mussten wir uns dann hinsetzen und fuhren raus auf die Whitsundays. Ausser lesen, gucken und Fotos machen gab es nichts zu tun. Brandon war unaustralischerweise nicht besonders gespraechig und Zac schien stets furchtbar beschaeftigt. Naja egal.

Abends legten wir dann in einer Bucht an, in der ungefahrt 8 andere Schiffe ankerten. Langsam wurde uns klar, dass wir hier in einer riesigen Karawane um die Inseln gefuehrt werden...
Zur Entschaedigung gab es dann aber erstmal ein fettes Abendessen. Nach 2 Bier wars dann auch dunkel und wir begaben uns in unsere Kojen. Im Schiff drin schwankte es wie in der Achterbahn. Dummerweise waren unsere Betten (in Ermangelung eines besseren Wortes) nur knapp 70 cm breit und vielleicht 85cm lang. Aber darauf war man ja eingestellt.
Wir beherrschten uns jedenfalls, behielten unser Mageninneres da wo es sein sollte und schliefen dann irgendwann ein.

Am naechsten Morgen begruesste uns der strahlende Sonnenschein und ein Spanier der bereits die halbe Marmelade gefressen hatte. So ein gieriger Sack. Sofort legten wir uns ins Zeug und verminderten unser Fressdefizit auf ein Minimum und ueberholten den Gierhals auf der letzten Toastscheibe um ein paar Millimeter. Das schmeckte ihm garnicht. Egal.

Dann gings auf die erste Insel und wir konnten einen fast schon tropisch anmutenden Strand bewundern. Die Bilder sprechen da fuer sich.

Nach 3 Stunden holte uns Zac wieder mit dem Motorboot ab und wir fuhren zum ersten Korallenriff(chen). Nach ein paar Schnorcheleinfuehrungen und der Aufklaerung in welches Ende man blasen muss (Everyonecoolwithat?) durften wir dann ins Wasser.

Wir hatten sogar eine Unterwasserkamera dabei, leider sind die Bilder noch nicht entwickelt. Jedenfalls sah es recht huebsch auch da unten, wir glauben allerdings dass es im Vergleich zum richtigen Great Barrier Reef garnichts ist. Allerdings gab es ein paar echt grosse Fische (ueber 1 Meter) die wir natuerlich ausgiebig beaeugten. Dann sammelte uns Zac wieder ein und die Karawane ging weiter. Brandon schien Durst zu haben. Er liess das Segel unter und fuhr in seinem Marinepark mit seinem schmutzigen Dieselmotor weiter. So ein Schlingel wenn das mal keiner merkt.

Dann kamen wir zum abendlichen Ankerplatz. Zac verschwand in der Kueche waehrend wir anderen den Sonnenuntergang anschauten (Bilder!!) Die Franzoesin machte netterweise ein Gruppenbild und ich erprobte prompt meine erst vor kurzem aufpolierten Kenntnisse in einem Smalltalk ueber Lyon. Ging wunderbar.

Nach einer weiteren Nacht in der Schiffschaukel durften wir dann am naechsten Morgen erneut Schnorcheln gehen. Allerdings waren ein paar ziemlich fiese Quallen im Wasser die zwar winzig und fast unsichtbar waren, ihre Beruehrung aber fuer ein paar Minuten ordentlich brennen konnte. Das Korallenriff war diesmal um einiges mehr bevoelkert. Es zogen mehrere grosse Fischschwaerme umher die so gut wie keine Scheu vor den ganzen Schnorcheln zeigten (wahrscheinlich waren sie den Stress gewohnt ;) )
Danach gings dann mit geblaehten Segeln wieder Richtung Airlie Beach. Noch ein letztes Mal den Wind, die Sonne und das angenehme Schwanken geniessen, bis uns das Festland dann letztendlich wieder hat. Es folgte eine ueberaus herzliche Verabschiedung von Seiten der Spanier was uns alle ein bisschen ueberraschte und ein laessiger Handschlag mit dem Skipper und Zac, der Putze.

Die naechsten Tage stellten wir dann fest, dass wieder mal alle Jobangebote ein nett gemeinter Witz waren, McDonalds generell keine Backpacker einstellt (tja wieso sagt man uns das nicht am Anafng, wenn wir danach fragen?) und Subway wohl optimal besetzt ist.
All das veranlasste uns dann letztendlich den naechsten Insectexpress noerdlich nach Townsville zu nehmen.

Es gab auch noch eine verdammt witzige Geschichte die in erster Linie unser Klo und einen Herrn E. aus Tiefenbronn beinhaltet. Es begann alles als Herr E. gemuetlich auf dem Klo sass und sein Leben genoss. Sein Mitreisender Herr K. sass auf seinem Bett und schrieb in sein Tagebuch. Auf einmal hoerte Herr K. erschrockene und veraergerte Schreie aus dem Klo. Offensichtlich war die schon zuvor leckende Leitung gerissen. Viele witzige Kommentare wurden ausgesprochen als Herr E. sturmartig das Badezimmer verliess. Leider darf ich keinen nennen. Dann sprang Herr E. aufgescheucht herum und appelierte an Unterstuetzung meinerseits. Dummerweise war ich voll und ganz mit Lachen beschaeftigt. Verbissen startete Herr E. zum Gegenangriff auf das rebelliernde Klo. Es stank uebrigens ziemlich nach...Abfluss.
Beherzt schwang sich Herr E. auf das Klo und griff nach dem gebrochenen Rohr. Mit Geschimpf und Gezeter versuchte er der Materie seinen Willen aufzuzwingen. Herr K. fegte solange sintflutatige Wassermassen in die Dusche um seinen Freund vor dem sicheren Ertinken zu bewahren. Derweil kaempfte Herr E. weiterhin seinen Kampf gegen das Unvermeidliche.
Ploetzlich klopfte es an die Tuer. Sollten jetzt auch noch die Konstanzer Unholde dazukommen und alles noch schlimmer machen? Es war keine Zeit zum Oeffnen. Verzweieflt stemmten sich die zwei Tiefenbronner gegen die Natur. Irgendwann, als wir schon alle Hoffnung aufgegeben hatten zwang Herr E. den toten Stoff an seinen angestammen Platz. Mit einem bedrohlichen Aechzen zwaengte es sich hinein. Dann wurde es still. Die Gemueter waren bis zum Zerreissen gespannt. Wuerde es halten? Hatten wir es wirklich geschafft? Tatsaechlich! Heureka! Wir hatten die Katastrophe ueberlebt. Unser Scheisshaus war wieder dicht!
Endlich war auch Zeit die Konstanzer hereinzulassen. Gluecklich und abgekaempft stand Herr E. neben seinem reparierten Klosett. (Ich lade dann noch Bilder hoch)
Als das Klo dann auch noch seinen ersten Spueltest ueberlebte und eine nur geringe Menge Wasser austrat hatten wir es vollends geschafft. Glueckwunsch Michael, deiner Maschinenbaukarriere kann nichts mehr im weg stehen...oder lieber doch GasWassrScheisse?

Es gruesst und gratuliert der treuherzige Helfer, der seinen Freund auch diesmal nicht allein im Regen/Abwasser stehen liess.
Tschuess.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Also der Abschnitt mit dem Klo...der ist Pulitzer-Preis-verdächtig..Wahnsinnig geil das zu lesen! (hätte euch allerdings lieber hautnah dabei zugesehen..!!)
liebe Grüßlies ausm Ländle an euch beide.
P.S.:Philipp ich will immer noch ein Kind von dir. Komm doch mal aufn Kaffee vorbei ;-)