Samstag, 5. Juni 2010

Mungo Nationalpark (sprich: Mango Näschenelpark ;))

Ein Update nach gefühlten hundert vergangenen Jahren der Australientortour führt uns direkt von Baird Bay in östlicher Richtung nach Mildura, dem Ausgangspunkt für unseren Trip zum als Geheimtip im Reiseführer deklarierten Mungo Nationalpark. (Wie geheim kann ein Geheimtip sein, wenn er im Reiseführer steht?)

Einchecken im Apartemoo, planschen im Pool, das Übliche.
Am nächsten Tag begrüßt uns schon morgens der gute Graham Clarke, angesichts des Namens schon als Aboriginal identifizierbar, an der Pforte, wir setzen uns in den Kleinbus und er donnert mit mehr km/h als erlaubt die 100km über die Wüstenpiste Richtung Mungo.
Nebenher erzählt er ein paar spannende Stories von seinem Volk und den Hintergründen des Parks.

Dort angekommen, führt er uns durch die verfallene Wool-shed-Anlage ehemaliger chinesischer Arbeiter und erzählt uns im Park office die Geschichte von Harry Nanya, einem Aboriginal, der viele Frauen und Kinder hatte und gegen Engländer gekämpft hat. Oder so.
Beeindruckender sind aber seine Fähigkeiten auf dem Didgeridoo und seine Führung durch die von der untergehenden Sonne rot gefärbten wüstenhaften Dünen des ausgetrockneten Lake Mungo.
Die ältesten hier gefundenen menschlichen Spuren reichen bis 40000 Jahre zurück und widerlegen damit eigentlich die These, die Aboriginees seien vor weniger vielen Jahrtausenden über Indonesien eingewandert.
Auch seine Zeichnungen im Sand und Warnungen vor dem von uns Menschen eingeschlagenen Weg konnten bei uns punkten.

Seine nüchterne Darstellung der offensichtlichen Idiotie weißer australischer Bevölkerung, die unter anderem durch Weinanbau mitten in der Prärie dem Murray River, seines Zeichens Hauptwasserlieferant für Melbourne, die Ressourcen entziehen, war recht witzig erzählt.

Am Besten, ihr seht euch einfach die Bilder dazu an, die Geschichten von Graham würden hier den Rahmen sprengen und lesen tuts ja eh keiner!

Als nennenswerten Abschluss kann man unseren Besuch bei Gra'ms Bruder aufführen, der in einem Eisenbahnwagon abseits jeder Gleise am Rande eines Dorfes in der Pampa wohnte und selbstgemalte Bilder und Didgis verkaufte. Ich hab ihm gleich eines für 25$ abgekauft und einen Haufen Bilder und Boomerangs nahmen wir auch mit, da hat er sich gefreut wie ein Kangaroo.
Er ernährte sich übrigens von dem, was er in seinem Garten fand, recht eindrucksvoll.