Freitag, 19. Juni 2009

Robben und Delfine

Am nächsten Morgen gings schon wieder furchtbar früh raus! Ging allerdings mit der Zeit immer besser, weil man wenn man immer draußen lebt sowieso dann aufsteht wenn die Sonne aufgeht und wieder ins Bett geht wenn sie untergeht. Jeden Abend mit einem Sonnenuntergang von dem man auf dieser Seite der Welt leider nur träumen kann...

Jedenfalls mussten wir das erste Mal alle Geschwindigkeitsregelungen brechen wir mussten nämlich innerhalb von 3 Stunden im 280 km entfernten Baird Bay sein wo der nächste Tauchgang, diesmal mit Robben und Delfinen steigen, bzw sinken würde. Also Pedal to the Metal! Als wir nach Port Kenny irgendwann vom Flinders Highway abbiegen mussten fing die Irrfahrt allerdings erst richtig an. Irgendein Vogel hatte an jede Kreuzung die es gab Schilder nach Baird Bay aufgestellt die einen dann auf eine schöne Rundfahrt durch die Landschaft lotsten. Dafür hatten wir allerdings üüüberhaupt keine Zeit. Also rasten wir über irgendwelche Feldwege geradewegs vor zur Küste. In einem komischen Loch, das sich Ortschaft nennt gings dann weiter erstmal den Schuppen zu finden wo die ganze Sache losgehen sollte, aber auch diese Hürde konnte mit vereinten Kräften erfolgreich genommen werden. Drin saßen dann ein paar entspannte Aussies die sich über die Tatsache, dass wir ne halbe Stunde zu spät waren nicht im geringsten aufzuregen schienen, im Gegenteil, es fehlten noch viel mehr. Also gabs ein paar Wetsuits und ein Briefing. Danach wateten wir durchs flache Wasser in ein größeres Schlauchboot und warteten geduldig bis denn mal die Flut käme um uns auch mit hinaus zu nehmen. Als Zeitvertreib wurde der richtige Umgang mit einem Schnorchel beschrieben. Es war ziemlich kalt windig und die Sicht unterwasser infolge dessen denkbar schlecht. Aber "that's just the waaai it iiiis" wie der Skipper bemerkte.

Als es dann losging waren auch sofort die Delphine an unserer Seite. Mehrere große und sogar ein Neugeborenes, das eng an der Seite seiner Frau Mama Kreise durchs Wasser zog. Schnell ins Wasser und alle eng am Cheftaucher bleiben, weil jener ein besonderes Gerät am Bein hatte, dass die Haie abschreckte. Na hoffentlich würden wir dann wenigstens heute Glück mit denen haben und keinen treffen! ;)
Das Taucherlebnis selbst war einfach nur phantastisch. Die Delphine selbst kannten den Cheftaucher und fühlten sich delphinwohl. Sausten unter der Gruppe hindurch, schwammen auf einen zu und drehten im letzten Moment ab, man kam sich direkt ein wenig unbeholfen vor, so ein Delphin ist verdammt groß wenn man ihn unter Wasser sieht. Komischerweise rief uns der Skipper dann zurück aufs Boot, warum auch immer.

Wir fuhren weiter und ankerten in einer geschützten kleinen Bucht in der sich die Robben auf den Sandbänken sonnten. Diesmal langsam ins Wasser und nicht den Bullen in den Weg schwimmen. Gesagt getan. Hier war das Erlebnis leider unspektakulärer. Am Anfang zeigten die dicken Gesellen ein wenig interesse und kamen tatsächlich ein- zweimal bis auf 20 Zentimeter an die Taucherbrille heran, mehr war dann allerdings nicht. Außerdem wars scheißkalt!
Wir beobachteten die Bullen wie sie ihre Routen abschwommen und ab und zu den Kopf aus dem Wasser hoben und ein paar Laute von sich gaben. Danach mussten wir zurück ins Boot und es ging zurück zum Ausgangspunkt obwohl unsere Zeit noch lange nicht abgelaufen war.
Aber der Zigeuner hat wohl das anfängliche Problem mit der Flut einfach von unserer Zeit abgeschnitten. Wahrlich ein Halsabschneider. Trotzdem, es hat sich zumindest mehr gelohnt als die Haigeschichte.

Der weiße Hai!

Am nächsten Morgen sollte es endlich soweit sein! Tauchen mit dem weißen Hai! Schnell aus dem Hotel ausgecheckt und zum Hafen gefahren. Wir waren mit die Ersten am Treffpunkt. Nachdem wir kurz unsere Erwartungen mit den anderen Teilnehmern ausgetauscht haben, kam auch schon das Schiff angeschippert, dass uns zum Tauchpunkt bringen sollte. Hinten am Schiff war ein spezieller Kran befestigt, der dann, wenns richtig losgeht den Käfig ins Wasser lässt. Wie genau ein solcher Käfig aussieht dürfte ja jeder aus Fernsehdokus kennen.

Auf dem Boot gabs erstmal ein kräftiges Brekkie (muhaha) und DVDs von erfolgreichen Tauchgängen zur Einstimmung: Der blutrünstige Hai rammt den Käfig und versucht den Kopf durch die Schlitze in den Käfigseiten zu bekommen. Dazu gabs dann kräftigen Seegang. Nachdem alle DVDs gekuckt waren und wir von den Wellen hin und hergeschmissen ein zwei Stunden Schlaf nachgeholt hatten, gingen wir aufs Hinterdeck und bekamen einen Einführung wie man in den Käfig ein- und aussteigt und wie man sich darin zu verhalten hat. Außerdem meinte der Bordgehilfge der aussah wie Angus Young in jungen Jahren, dass es schon ein paar Tage keine Haie mehr gegeben hatte...allgemeine Enttäuschung und Bangen, dass sich kein Hai zeigen würde machten sich breit. Danach wurden Köder und jede Menge Blut ins Wasser geschmissen damit die Viecher auch auf den Geschmack kommen. Nach ein paar Minuten zeigten sich dann auch schon die ersten größeren Haie, sagen wir mal knappe 2 Meter, die dann aus dem Tiefblau herangeschossen kamen, einmal nach dem Köder schnappten und dann wieder verschwanden. Sie hätten Angst vor ihrem großem weissem Kollegen meinte die Crew. Die ersten Leute gingen dann auch schon in den Käfig um ein Gefühl für die Sache zu bekommen. Allerdings zeigte sich kein weisser Hai. Dafür gabs dann erstmal Mittagessen, von Backpackern ganz besonders geschätzt. Wir unterhielten wir uns mit den anderen Teilnehmern und warteten weiter gespannt auf den ollen weissen Sack. Irgendwann entschlossen wir uns dann selber in den Käfig zu hüpfen. Drinnen lagen Gewichte mit denen man Lärm machen konnte um den Kerl anzulocken. Nach 5 Minuten klopfen fingen wir an Unsinn zu machen und schlugen nur noch Purzelbäume im Käfig. Dann wurde Oberadmiral Klink mal wieder schlecht. Recht hastig verließ er den Käfig und verlangte nach einer Kotztüte in die dann leidenschaftlich gereihert wurde. Dann gings besser.
Von da an beschränkte sich Admiral Klink auf das Zuschauen von außen während Kollege Ebner nochmal in den Käfig sprang und tatsächlich ein paar große bräuniche Haie beim Fressen des Köders beobachten konnte. Hatte es sich wenigstens ein bisschen gelohnt. Nach dem Nachmittagsimbiss gings dann wieder Richtung Hafen. Alles in Allem recht enttäuschend und ein Haufen Geld weg, wäre ein Hai gekommen, hätte es sich aber sicherlich gelohnt. Zurück zum Hotel wo wir zu unserer Freude die Ebnersche Parentenriege entdecken durften. Ein reichhaltiges Abendessen und eine tolle und richtig billige Ferienwohnung für eine Nacht samt Championsleagueübertragung besserten dann die Launen auch wieder erheblich.